Es musste ja so kommen: Nachdem „Mad“-Stamm- und Kultzeichner Don Martin bereits die Taschenbuchreihe hatte eröffnen dürfen, schnappte er über, als man ihm sagte, dass auch die Nummer 4 wieder ihm ganz allein gewidmet sein würde. Im US-amerikanischen Original erschien diese im Jahre 1974, ein Jahr später stand die deutsche Fassung in den Regalen der Hochliteratur. 160 unnummerierte Schwarzweiß-Seiten strapazieren das Zwerchfell, für die Dick de Bartolo Don Martin bei den Texten unterstützte.

Die versammelten Cartoons und Geschichten erstrecken sich über drei bis etliche Seiten, wobei mit dem Platz großzügig umgegangen wird, weisen sie doch in der Regel lediglich ein Panel auf. Eines der Herzstücke des Buchs ist das eigentliche Taschenbuch-Debüt Käpt’n Hirnis, der hier seltsamerweise noch „Privatdetektiv Feinbein“ heißt und es mit dem „Unhold mit den 1000 Gesichtern“ zu tun bekommt. Schön, wie dort die Schwarzweiß-Gestaltung für einen Telefon-Gag aufgegriffen wird. Ebenfalls recht viel Platz nimmt die Zoologie-Persiflage „Die Küchenschabe als solche“ ein. Wie später im Taschenbuch Nr. 38 findet sich auch hier eine „Die Fliege“-Verballhornung und „King Kong“ bzw. das Hollywood’sche Film-Biz werden ebenfalls kräftig aufs Korn genommen.

Die Macken des Taschenbuch-Debüts wurden ausgemerzt, übrig blieb pures Don-Martin-Destillat, gewonnen aus schrägem Anarcho-Slapstick-Humor, herrlich karikierendem Strich und kreativem Gebrauch von Soundwords. Schön, dass ich diese Lücke endlich habe schließen können.