Astalos‘ zweites Mad-Taschenbuch hatte ich bereits gesprochen, nun endlich kann ich sein Taschenbuch-Debüt nachreichen: „Das Mad-Buch der Technik“ aus dem Jahre 1979 umfasst wie üblich rund 160 unkolorierte Seiten, die in ein Vorwort und elf Kapitel aufgeteilt sind. Jenes Vorwort, in dem Herbert Feuerstein seinen Cartoonisten augenzwinkernd, aber furztrocken beleidigt, ist bereits der erste große Lacher, bevor Astalos diverse Technik bzw. den Glauben an sie aufs Korn nimmt. Alltagsprobleme werden vermeintlichen technischen Lösungen gegenübergestellt, ob nun situationsübergreifend oder spezialisiert auf das morgendliche Aufstehen, den Straßenverkehr, öffentliche Verkehrsmittel oder Comichelden (!). Technische Mängel und ihre (vermeintliche) Abhilfe verballhornt Astalos ebenso satirisch wie die Technik-Historie, die Astalos‘ Texte und Zeichnungen mit absurden „technischen“ Skizzen zu geschichtlichen Ereignissen verbindet.

Die „neuen Methoden zur Abwehr von Autodieben“ haben sich seltsamerweise nicht durchgesetzt, während die „Vorschläge zur Verbesserung des Telefonsystems“ nostalgisch in Festnetz-Zeiten und die mit ihnen verbundenen Probleme zurückblicken lassen – und sich das eine oder andere Problem mittlerweile tatsächlich technisch gelöst hat! Die „klugen Antworten auf dumme Sprüche“ adaptierte Astalos bereits hier von seinem US-Kollegen Al Jaffee, inklusive Mehrfachauswahl und Platz zum Notieren einer jeweils eigenen Antwort. Dass die Technik zum Fluch werden kann, zeigt eindrucksvoll das letzte Kapitel auf, das mit einer ähnlichen Selbstironie wie jener, die das Buch eröffnete, schließt.

Durch die in Teilbereichen relativ detaillierten Zeichnungen und die vielen spaßigen, aber nie zu ausufernden oder das Cartoon- und Karikatur-Konzept ad absurdum führenden Texte liest, guckt und schmunzelt man länger an diesem Mad-Taschenbuch als an manch anderem aus der Reihe. Dass Astalos der Spagat zwischen Albern- und Verspieltheit, findigen Alltagsbeobachtungen und durchaus hintergründigem Humor gut gelingt, macht ihm zu einer meiner favorisierten Mad-Autoren und -Zeichner.