Günnis Reviews

Autor: Günni (page 97 of 103)

LAST LINE OF DEFENSE – WE ARE THE STREET CD

(www.myspace.com/llod69)

Endlich da! Die Demo-CD der Wedeler (Schleswig-Holstein, nähe Hamburg) Oldschool-Hardcore-Combo! In Hamburg und Umgebung längst nicht mehr nur ein Geheimtipp, haben die in der lokalen Szene verwurzelten Jungs nun auf jeden Fall die überregionale Aufmerksamkeit verdient. Trockener, knackiger, wütender Hardcore von Leuten, die sowohl die Instrumente als auch Aussage und Attitüde beherrschen und authentisch und unangepasst loslegen. Die CD kommt für ein Demo verdammt professionell daher – sowohl, was die Aufmachung (farbiges Booklet mit allen Texten) als auch die Aufnahmequalität anbelangt. Wer die Band schonmal live sehen durfte, weiß, wie sie sich ins Zeug legt, alles gibt und eine geniale Show hinlegt. Das auf CD einzufangen ist nicht einfach, aber zumindest ansatzweise gelungen. Wird man noch eine Menge von hören, hier stimmt einfach alles! 6 Songs, mein persönlicher Hit: „Hard Times“! Gibt’s für 5,- EUR + Porto bei der Band. 1. Günni

THE SHOEMAKERS – TURN ME ON LP/CD

(www.wandarecords.de) / (www.theshoemakers.de)

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“, dachten sich vermutlich die vier Schuhmacher aus Sachsen und spielten dieses Album voll klassischem Punkrock ein. Im 77er-Stil wird gut nach vorne losgerockt und –gerotzt. Zwar nicht so geil wie beispielsweise bei den GEE STRINGS, für ’ne gute Party langt’s aber allemal. Der (glücklicherweise akzentfreie :P) Gesang könnte stellenweise noch bischn rotziger sein, die Chöre etwas kräftiger, aber passt schon. Solide 13 Songs, einer davon Vinyl-only-Bonus! Auch hier stimmt die Aufmachung: Dicke, mit Texten und Fotos bedruckte Innenhülle. 3. Günni

HAGGIS – THE IMPECCABLE GLORY OF ETERNAL WAR CD

(www.unitedkids-records.de) / (www.haggisofnorway.com)

DAS also sind HAGGIS… hatte ja hin und wieder mal über diese bekloppten Norweger gehört, meist nicht unbedingt Gutes, haha. Jetzt weiß ich auch, warum: Textlich geht’s gegen so viele Minderheiten wie möglich, so beschränkt wie nur irgendwas und so un-p.c. und provokant, dass jeder Sozialpädagoge einen Herzkasper bekommen dürfte. Komplett auf Englisch bekommen die Einwohner anderer Länder als Norwegen („“Join the army, it’s supposed to be a thrill, fly overseas und meet people you can kill“), Brillenträger („Hey you! You want four black eyes?“), Kleine („Short arsed plague“), Jimmy Pursey von SHAM 69, Schwule („Stop being gay“), Plattfüßige („Pancake footed waste of space, you’re always last in the human race“), Arme („Send the poor to war“), Rapper usw. ihr Fett weg… im Gegenzug werden Norwegen hochgelobt („In jail there’s TV, good food and fun“) und Wikinger besungen. Dabei werden natürlich so oft wie möglich die Worte „gay“ und „Nigger“ verwendet. Gecovert wird auch, und zwar SKREWDRIVER mit „I Don’t Like You“. Auf mich macht das alles den Eindruck einer Satire ähnlich S.O.D. seinerzeit, der Gesang erinnert mich auch etwas daran. Musikalisch würde ich das mal als Bastard zwischen Oi!, HC und Rock’n’Roll bezeichnen. Verdammt lustige Sache, an der sich so mancher Kritiker die Zähne ausbeißen dürfte. Sollte davon aber irgendwas auch nur ansatzweise ernstgemeint sein, dann gute Nacht. Ohne Wertung. Günni

THE CHELSEA SMILES – THIRTY SIX HOURS LATER CD

(www.peoplelikeyou.com)

Breitbeiniger Punk’n’Roll mit großen Hardrock-Einflüssen. Wenn ich das Promo-Kleingedruckte richtig gedeutet habe, kommt die Band aus New York. Viel Solo-Gedudel, schleppende statt schnelle Tracks… insgesamt also mehr Luftgitarre und Birne schütteln als Pogowahn. Nicht so meine Mucke, handwerklich aber bestimmt nicht schlecht. Zu Texten und Aufmachung kann ich nichts sagen, da ich nur ’ne Promo-CD im Pappschuber zur Hand habe. Zwölf Songs in 33 Minuten, ohne Wertung. Günni

GLEICHLAUFSCHWANKUNG – PUNK VERSTEHEN KEINEN SPASS!!! CD

(Saalepower Records, www.gleichlaufschwankung.de)

Ah ja, nochmal das bekannte GLEICHLAUFSCHWANKUNG-Album auf CD. Gab’s das vorher nur auf LP? Keine Ahnung. Wer die Band noch nicht kennt: Ossi-Punk ohne sonderlich musikalisches Talent, aber auch ohne sich für irgendwas zu schämen, dafür mit grenzgenialen Texten, ungewöhnlichen Instrumenten (Orgel), Gastmusikern wie TURBOLOVER und SAMENHÄNDLER und ganz viel Spaß inne Backen. Liebevoll zusammengestellt mit Kult-Zitaten und hassenichgesehn. Liebt man oder hasst man! 22 Songs in 55 Minuten. 1. Günni

THE GEE-STRINGS – A BUNCH OF THUGS CD

(www.dead-beat-records.de) / (www.geestrings.de)

Die GEE STRINGS knallen einem wieder elf 77-Punk-Bonbons um die Ohren, bei denen garantiert niemand still sitzen bleiben kann. Fette Gitarrenbretter, geile Melodien und hoher, rotziger Gesang. Alles irgendwo zwischen BLANKS 77 und DISTRICT. Eine der besten Bands in diesem Bereich – nicht nur innerhalb Deutschlands. 1-2-3-4 Pogo!!! Elf Songs in gerade mal 28 Minuten, aber danach kann auch erstmal keiner mehr. 2. Günni

SOKO DURST / VERLORENE JUNGS – MAL WIEDER SAMSTAGNACHT SPLIT-LP

(www.psychotrecords.com) / (www.verlorenejungs.de)

Nach der CD- und der limitierten Picture-LP ist diese Frucht der langjährigen Bandfreundschaft nun auch auf normalem Vinyl in hochwertiger Aufmachung mit Textpappe etc. erhältlich. Man präsentiert neue Songs, covert sich gegenseitig und andere. VJ-Seite: Der Opener „Schluss und aus“ ist ein absoluter Hammer, einfach nur geil! Und „Das letzte mal“ knüpft da nahtlos an. Die SOKO-DURST- und KNOCHENFABRIK-Cover sind überaus gelungen. SOKO-DURST-Seite: „Alles in Ordnung!?“ ist hier der Hit! Großartig! „Wie die Tiere“ durchschnitt, „Samstag Nacht“ gefällt mir im Original von VJ besser, die Neuaufnahme von „Mehr als nur ein Freund“ hingegen geht klar. Klasse Song, bei dem man nicht viel verkehrt machen kann. Für mich sind mit „Schluss und aus“ und „Alles in Ordnung!?“ zwei neue große Hits vertreten, die allein schon den Kauf rechtfertigen. Ggü. der CD-Version gibt’s hier sogar noch den Bonussong „Du nie“, der bislang nur als „hidden CD-Track“ auf dem letzten VJ-Album zu finden war. 2. Günni

RIOT COMPANY – RIOT ANTHEMS LP

(www.psychotrecords.com) / (www.riotcompany.com)

Der zweite Longplayer der Oi!-Punkband aus dem niedersächsischen Hildesheim, nun vorliegend in farbigem bzw. durchsichtigem Vinyl. Kommt mit Textpappe mit allen Texten, die Aufmachung stimmt also. Der Inhalt natürlich auch nach wie vor: Klasse Streetpunk mit rauhem Gesang, schönen Melodien und guten Texten aus dem Leben mit seinen schönen, nachdenklichen und weniger schönen Seiten. Insgesamt 14 Songs, die voll überzeugen, davon nur noch zwei in deutscher Sprache. „Fragen“ ist ein schön melancholischer Song mit Tiefgang geworden, während man mit „Hildesheim“ den alten, lokalpatriotischen Gassenhauer aus HEFEPILSE-Zeiten veredelte. Glatte 2. Günni

THE MOCHINES – HIRE THE LOSERS CD

(www.cargo-records.de) / (www.theMochines.com)

(Punk’n’)Rock’n’Roll aus Ami-Land (Edit: Nee, anscheinend aus Südafrika), hier die weniger poppige, dreckigere, schweinerockigere Variante. Der Soundtrack zur Lederjacke und den schmierigen Haaren; eine Hand am Sack, die andere am Tresen. Geht ab und dürfte Genre-Fans verzücken. Mir sind die Songs zu lang und solilastig. Leider statt Booklet mit Texten oder ähnlichem nur ein Faltblatt mit demselben Foto der vier hässlichen Musiker innen wie auf dem Cover. Abzüge in der B-Note! 10 Songs in 43 Minuten. 3. Günni

DISAREY – AREA-CODE 030 LP

(www.psychotrecords.de)

Auf gerade mal 170 Exemplare limitierte, einseitig bespielte Hardcore-Platte aus Berlin mit zwei Leuten der ANTICOPS. Geht ab wie Schmidts Katze! Herrlich oldschool und metalfrei wird neun Songs lang durchgeknüppelt, ohne sich in ausufernde, schleppende Mosh-Parts, Gitarrensoli oder ähnlichem zu verlieren. Stattdessen grobe Kelle und fette Chöre. Leider ohne abgedruckte (englische) Texte. Wenn die aber nicht total Panne sind, ist das ’ne geile Platte! 2. Günni

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