Günnis Reviews

Autor: Günni (page 87 of 104)

PANKERKNACKER #11 + #17

(www.pankerknacker.com)

Geil, mal wieder so’nen Panknerknacker in der Hand zu halten. Als ich den zuletzt gelesen habe, war er gerade vom kopierten A5er zum kopierten A4er konvertiert – nu isses ein bonziges Zine mit hochwertigem Papier, gestochen scharfen Fotos und Mediengestalter-Prüfungsbester-Layout mit Farbcover. Respekt. Opa Knack nennt sich mittlerweile „Stefano Stiletti“ in Anlehnung an sein bevorzugtes Schuhwerk (Boots waren gestern!) und feuert mit seinen Mit- und Gastschreibern ein buntes Feuerwerk an Kurzgeschichten und Erlebnisberichten ab, der musikalische Teil in Form von Interviews und Reviews ist eher zweitrangig und nicht das Hauptaugenmerk der Postille. Und die Geschichten der Redaktion und von Leuten wie The Meia, Klaus N. Frick, Christoph Parkinson und Co. haben es so dermaßen in sich, dass ich fast alle gierig während meiner täglichen Bahnfahrten verschlang. Besonders Meias Schilderungen seines Englischunterrichts haben mich laut loslachen lassen, wodurch ich seltsame Blicke anderer Fahrgäste auf mich zog. Ganz zu schweigen von Parkinsons bin ins Detail geschilderten Koks-Exzessen auf irgendwelchen Möchtegernpromi-Parties. Neben Interviews mit eben jenem Meia, FRONTKICK, THE LURKERS (alle sehr gut) gibt’s in der #11 ein sehr ausführliches, mehrseitiges Gespräch mit L.C.N.-Sänger Jork, bei dem es nur sekundär um seine Band, primär aber um Sardinien, das um Unabhängigkeit bemühte Eiland Italiens geht, das offensichtlich Urlaubziel Nr. 1 der Pankerknacker-Redaktion ist. Allen, die sich für die Region interessieren, sei dieses Interview schwerstens ans Herz gelegt. Die 11er-Ausgabe umfasst 80 Seiten voll teilweise krass dekadentem Inhalt, der 100%ig SxE- und P.C.-untauglich sein dürfte. Den mahnenden Zeigefinger muss ich aber hinsichtlich des STREET-DOGS-Konzertberichtes heben: So war man zwar eigentlich gar nicht auf dem Konzert, meint aber zu wissen, dass es sich um eine chauvinistische „Conservative Punk“-Band handeln würde. Dass das absoluter Bullshit ist, hätte sich den Schreibern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erschlossen, hätten sie diesem Konzert beigewohnt.
Die #17, die nach meinen Berechnungen eigentlich #12 sein müsste (?!) kommt gleich in 108seitiger Stärke daher; neben meinem notorischen Zeitmangel einer der Gründe, weshalb ich sie erst zur Hälfte durch habe. Die erste Hälfte strotzt aber auch wieder nur so vor klasse geschriebenen Geschichten aus dem Alltag, lesenswerten Geschichten von Leuten wie Jan Off und The Meia und vor allem einem sacklässigen, ausführlichen Sardinien-Reisebericht, der Lust macht, sich „Florida-Rolf“ und dem unglaublichen „Sardinien-Peter“ anzuschließen, um Sardinien saufenderweise zu erkunden und auf alten Mopeds die sardische Polizei zur Verzweiflung zu treiben – wären da nicht die vielen schlimmen Fotos von Stiletti & Co. in unmöglichen Klamotten und/oder so gut wie nackt. Aber als ob das nicht schon genug Exotik wäre, kann man auf weiteren drei Seiten alles wissenswerte über Neuseeland nachlesen und dem Fernweh fröhnen. Ausgequetscht wurden diesmal DEAN DIRG (witziges Suff-Interview), Imre („Force Attack“-Organisator), die „Back To Future“-Organisatoren (zumindest die Überlebenden des letztjährigen Debakels), die Konstanzer HC-Newcomer CIVIL VICTIM, die TIGHT FINKS, HIROSHIMA MON AMOUR, darüber hinaus Konzertberichte, paar Reviews und und und… wie gesagt, hab’s noch nicht durch, ist einfach zuviel Lesestoff, an dem ich noch einige Pendelfahrten zur Arbeit lang meine Freude haben werde. Geniale Zines, vor allem, wer gut auf kurzweilige subkulturelle Kurzgeschichten und selbstironische Schilderungen des Alltäglichen Wahnsinns kann, MUSS das Teil abonnieren. (3,- Muscheln pro Ausgabe) Günni

RADIO BADLAND NR. 31 CD-R

(www.radiobadland.de)

Mit dieser Nummer ist RADIO BADLAND, die Rockshow im Bürgerfunk bei Radio WMW, Geschichte. Immerhin brachte man es auf stolze 31 Sendungen, von denen mir die, die ich zu hören bekam, allesamt gefielen. Subkulturelles Radio mit Niveau. Statt Tränen zum Abschied zu vergießen und sich in Sentimentalitäten zu suhlen, ließ man es mit Mucke von RAMBO, NOFX, CHEFDENKER, RESTARTS, HAMMERHEAD und vielen mehr noch mal richtig krachen und hinterlässt eine Lücke in der Radiolandschaft, die so leicht nicht zu füllen sein wird. War ’ne feine Sache und ich find’s schade, dass sie vorbei ist. Günni

FRANK LAUENBURG – SKINHEADS UND DIE GESELLSCHAFTLICHE RECHTE

(Tectum-Verlag)

lauenburg, frank - skinheads und die gesellschaftliche rechte„Nicht NOCH ein Buch über Skinheads, und schon gar nicht im Kontext mit rechter Politik!“, höre ich schon die ersten schreien. In der Tat erschloss sich auch mir der Sinn dieses Buches zunächst nicht wirklich. Wie wäre es stattdessen mal mit „Kleingärtner und die Gesellschaftliche Rechte“? Oder „Kakteenzüchter und die Gesellschaftliche Mitte“ ö. ä.? Aber ok, machen wir uns nichts vor – kaum eine andere Subkultur war so empfänglich für rechte Rattenfänger wie die der Skinheads. Frank Lauenburg kreierte für sein Werk den Begriff der „Gesellschaftlichen Rechten“ als Konsequenz der „Neuen Rechten“ und meint damit sich an die bürgerliche Mitte anbiedernde, rhetorisch wie opportunistisch geschickte Rechte bzw. Rechtsradikale, die mit einem neuen Image als friedliche, soziale, demokratische Opposition auf Stimmenfang gehen und um die Gunst der Bürger buhlen. Inwieweit diese noch Interesse an der Rekrutierung von bzw. Unterstützung durch Skinheads, denen nach wie vor ein zweifelhafter Ruf vorauseilt, interessiert sind, ist Gegenstand Lauenburgs Analyse. Diese liest sich wie eine Diplomarbeit und wurde in drei Kapitel unterteilt: Die Geschichte der Skinheads im Allgemeinen, für die er fleißig aus den bekannten Werken von George Marshall und vor allem Klaus Farin zitiert, also nichts Neues bietet. Kapitel zwei erläutert seine Definition der „Gesellschaftlichen Rechten“ in Abgrenzung zur „Alten Rechten“ und „Neuen Rechten“. Diese liest sich recht differenziert und arbeitet ebenfalls viel mit Zitaten, hier aus rechten Publikationen, geht meines Erachtens aber zu wenig auf die nach wie vor bestehende und durchaus gewollte Verknüpfung der „Gesellschaftlichen Rechten“ mit revanchistischen und sozial-darwinistischen Nazis ein. Außerdem wird hier verstärkt mit Fachbegriffen um sich geworfen, was den Stoff nicht unbedingt jedem zugänglich machen wird. Im letzten Kapitel, das den geringsten Teil des Buches einnimmt, untersucht Lauenburg das Verhältnis der „Gesellschaftlichen Rechten“ zu den Skinheads anhand von Texten neo-nazistischer Bands. Dabei achtet er in erster Linie auf das Selbstbildnis der Bands und inwieweit sie sich und ihre Zielgruppen noch als Skinheads bezeichnen. Außerdem zieht er Parallelen zwischen öffentlich propagiertem Gewaltverzicht der „Gesellschaftlichen Rechten“ und aktuellen Songtexten, die eine ähnliche Tendenz aufweisen. Letzten Endes zieht Lauenburg das Fazit, dass die kreidefressenden „Gesellschaftlichen Rechten“ sich immer mehr von Skinheads und deren schlechtem Ruf als gewalttätige, versoffene Krawallmacher distanzieren, da sie sie für ihre politische Arbeit als kontraproduktiv betrachten. Lauenburg geht sogar so weit, die provokante Perspektive zu formulieren, durch das langsame Verschwinden der typischen Boneheads und den damit einhergehenden Image-Verlust der Skinheads als soziopathische Neo-Nazis würden die echten Skinheads das Interesse an ihrem Kult verlieren, der nach Meinung des Autors vor allem von der Außenwirkung leben würde, für die das Bonehead-bedingte schlechte Image zuträglich sei…
Diese Buchveröffentlichung würde ich als semi-professionell und –wissenschaftlich einordnen. So wird der formale Schreibstil oft unterbrochen und einige Rechtschreib- und Grammatikfehler haben sich eingeschlichen. Positiv hervorheben möchte ich aber die überaus berechtigte Kritik des Autors an Oberpseudointellektuellenstudentenlabernervensäge Martin Büsser. Mein persönliches Fazit: Wirklich subkulturtauglich ist dieses Werk nicht, dafür ist zu vieles bereits aus anderen Veröffentlichungen bekannt. Lediglich oben erwähnte These des Autors könnte für Gesprächsstoff sorgen. Für Außenstehende mag aber die politische Analyse der Verbindung Politik und Subkultur von Interesse sein. Hier habe ich allerdings die Berücksichtigung des Phänomens der „Rechtsoffenheit“ sich selbst als nicht-rassistisch einstufender Skinheads, die mitunter rechtsradikale Tendenzen gar nicht mehr als solche erkennen, vermisst. Dieses ist neben dem Fehlen eines politischen Bewusstseins vieler Subkultur-Protagonisten ebenfalls eine Auswirkung der „Gesellschaftlichen Rechten“ und ihrer Vereinnahmung sozialer Themen und Verwässerung politischer Grenzen und Begrifflichkeiten. Dass die politische Rechte in der bürgerlichen Mitte versucht anzukommen, bedeutet nicht, dass diese gänzlich das Interesse an der Einflussnahme auf Subkulturen verloren hätte. Günni

DIE PUCKS – …IMMER IM KREIS, ABER VORAN… CD

(www.diepucks.de)

Schlimmster Hippie“punk“ aus Dresden mit dümmlich-naiv-harmlosen bis weinerlichen Erstsemestersozialpädagogentexten und männlich/weiblichem Wechselgesang. Der Sänger lispelt sich einen ab und der Alten sollte man die Stimmbänder herausreißen und sie zurück in ihre Menstruationsgruppe stecken. Da ist Rolf Zuckowski mehr Punkrock. 20 Songs in 54 Minuten, Booklet mit Texten und Fotos. Glückwunsch, glatte 6. Günni

GOTTKAISER – KRIEG UND FRIEDEN CD

(www.sunnybastards.de) / (www.gottkaiser.info)

So sehr mich das vor knapp zwei Jahren erschienene Debüt der Hamburger auch positiv überraschte, mit dem mir hier nun vorliegendem Nachfolger werde ich einfach nicht so richtig warm. Während der Erstling musikalisch noch ganz ordentlich Arsch trat und vor allem durch seine tolle Gitarrenarbeit bestach, die Melodien hervorbrachte, die mich mit der Zunge schnalzen ließen, verfiel man hier zunehmend in Schnarchpunk, wie er heutzutage zuhauf von irgendwelchen Studentencombos dargeboten wird, die Melancholie mit Langeweile verwechseln. Sorry, aber diese Platte will einfach nicht zünden – obwohl man ihr zugute halten muss, dass sie textlich mit ihren häufig aus der Ich-Perspektive eines neurotischen Zivilisationsgeschädigten erzählten kleinen Geschichten von verklausuliertem Emo-Punk noch immer weit entfernt ist. Mir fehlt hier das entscheidende Etwas, das die erste Platte so erfrischend und eigenständig machte. Lichtblicke sind da Songs wie „Immer schon“ oder „Bootcamp“, derer es aber zu wenig auf diesem Werk gibt. Schade. Wer den Erstling mochte und musikalisch vielleicht einen weniger „harten“ Background als ich hat, sollte aber trotzdem mal ein Ohr riskieren. Die optische Aufmachung ist hingegen wieder große Klasse: Digipak mit dickem Booklet mit allen Texten und ansprechender Gestaltung. Zwölf Songs in 44 Minuten. 4. Günni

THE DETECTORS – NO FREEDOM, NO LIBERTY 7“

(www.true-rebel-records.com) / (www.detectors.co.nr)

Geil, neuer Stoff der Schleswig-Holsteiner DETECTORS, die schon auf der 4er-Split “Let The Bombs Fall…” mit SMALL TOWN RIOT, EIGHT BALLS und den JESUS SKINS ihre Qualitäten als spitzenmäßige melodische Streetpunk-Band US-Amerikanischer Prägung unter Beweis stellten. Mit diesen Songs setzen sie dem sogar noch mal einen drauf: Vier flotte englischsprachige Kracher mit rotzigem, aggressivem Gesang und geilen Melodien, die zum Pogo bitten. Die Texte auf der A-Seite sind sozialkritischer Natur und rechnen punktypisch mit diesem Dreckssystem ab, während die B-Seite von Freundschaft, Rückhalt und fraglichen Entscheidungen in schwierigen Lebenssituationen erzählt. Kann alles im hübschen, mit Fotos versehenem Faltcover nachgelesen werden. Das Vinyl an sich ist mintgrün und gesprenkelt und wer noch eines abbekommen möchte, sollte sich sputen – die Dinger sind auf 500 Stück limitiert und handnummeriert. Geniale Scheibe, die mich richtig geil auf den ersten Longplayer macht, der im Februar auf die Menschheit losgelassen werden soll. Anspieltipp: Alles! 1-. Günni

MESSERSTECHER HERZENSBRECHER – GEBOREN ALS PSYCHO LP/CD

(www.asphalt-records.de)

Komplett deutschsprachiger Psychobilly bzw. „Rotz’n’Roll“, wie die Band ihren Stil bezeichnet, von ein paar alten Hasen aus dem Ruhrpott – das ist ja schon mal was Besonderes. Der tiefe Röchelgesang kommt auch gut und wechselt sich mit einer klareren, klassischeren Rock’n’Roll-Stimme ab. Die meisten Songs werden eher im gesetzteren Tempo dargeboten, was mir eigentlich ganz gut gefällt. Sind einige schön relaxte Nummern dabei, die lässig aus der Hüfte kommen. Ist es schlimm, wenn ich die klischeebehafteten Texte nicht allzu dolle finde…? Die Aufmachung des im Digipak enthaltenen farbigen, mit zahlreichen Fotos versehenen Booklets macht ordentlich was her (wenn man von ein paar Rechtschreibfehlern absieht) und die rote Vinyl-Version ist auf 500 Exemplare limitiert. 13 Minuten Nettospielzeit inkl. einer versteckten (Lied 13 ab Minute 13…) Umsetzung des „Warte, warte nur ein Weilchen…“-Songs über Hannoveraner Prominenz von anno dazumal. Anspieltipp: „Engel der Nacht“. 3. Günni

STAGE BOTTLES – MR. PUNCH LP/CD

(www.knock-out.de) / (www.stagebottles.de)

Neues Material der STAGE BOTTLES, wie gehabt mit kritischen, kämpferischen Texten in englischer Sprache auf spielerisch souveräner, unprolliger Oi!-/Streetpunk-Musik gehobener Qualität und sozialistischer Attitüde. Ich war nie ein großer STAGE-BOTTLES-Fan, auch wenn ich schon immer den einen oder anderen Song recht gern mochte. Die Platte hier aber ist wirklich gut geworden. Sie wirkt sehr reif und bewegt sich konstant auf einem gewissen Niveau, zumindest kann ich keine peinlichen Aussetzer, egal, in welche Richtung, ausmachen. Musikalisch fiel das Album mit seinen feinen Melodien, die sich nach dem zweiten, dritten Durchlauf so richtig entfalten, recht abwechslungsreich aus. Die verschiedenen Songs variieren im Tempo, verfügen über reichlich Wiedererkennungswert sowie unaufdringliche, will sagen: nicht zu poppige Ohrwürmer. Die Saxophon-Einlagen wirken auch nie deplatziert oder unangebracht und verleihen der einen oder anderen Hymne das gewisse Etwas. Was ich aber hier ebenso wie bei anderen Bands ähnlicher Ausrichtung immer vermisse, sind etwas persönlichere Texte, wodurch sicherlich eine stärkere Identifikation mit dem Gesamtkunstwerk Band/Musik/Texte möglich würde. Außerdem empfinde ich die eine oder andere englischsprachige Formulierung als ein wenig seltsam, kann mich da aber irren. Die Cover-Version der ANGELIC-UPSTARTS-Nummer „Solidarity“ ist aber überflüssig. Live sicher geil, aber warum auf Platte nicht lieber mal etwas covern, was nicht eh jede Sau kennt oder was den Hörer wirklich überraschen würde? Ach ja, haha, das Intro zu „Tired Joe“ („Trinity“) ist aus ’ner ollen Bud-Spencer-Kamelle geklaut! 😀 Passt hervorragend zum Song über den müden Türsteher, geile Idee. Als letzte musikalische Besonderheit sei noch „Time Machine to 1969“ erwähnt, wofür man sich an traditionellem Ska/Reggae versuchte. Insgesamt eine interessante, gute Platte auf auch international hohem Niveau, die mich das eine oder andere mal an Bands wie die ANGELIC UPSTARTS oder die STREET DOGS erinnert. Im hervorragend gestalteten Booklet wurde übrigens jedem Text eine spanische Übersetzung zur Seite gestellt, warum auch immer!? 13 Songs + Intro in 47 Minuten, Anspieltipp: „How Long Will We Wait?“ 2. Günni

DIE ORALAPOSTEL – 1A KINDERPUNK CD

(www.die-oralapostel.de)

Nun gut, immerhin kann hier von Etikettenschwindel nun wirklich keine Rede sein; drin ist, was draufsteht: Pubertärer Kinderpunk mit peinlichen, größtenteils deutschen Texten („Fernanda ausm Wald, bist du in mich verknallt?“) und unerträglichem, teilweise auch noch mehrstimmigem Singsang. Da können auch die vernünftige Produktion und die kreative Gestaltung in Form eines Beiheftes im A5er-Schulheft-Layout nicht mehr viel reißen. Zehn Songs in 33 Minuten. 5, eine Versetzung in die nächsthöhere Klassenstufe findet nicht statt. Günni

TAUGENIX #3

(www.taugenix-fanzine.de)

Das von NIX GUT herausgegebene Magazin mit Schwerpunkt auf – wen wundert’s? – sog. „Deutschpunk“, das gleich in einer Megaauflage auf den Markt drang, liegt mir nun in der dritten Ausgabe vor, deren schlecht gezeichnetes Klischeecover (Punk mit grünen Spikes sitzt auf Straße, sabbert, säuft Hansa, ein Köter pisst…) gleich erstmal abschreckte. Nachdem ich mich irgendwann doch überwand, es aufzublättern, konnte ich mich dem Inhalt in Form von Interviews mit DAILY TERRORISTEN, A.C.K., „Chaostage“-Filmmacher Tarek, ZZZ HACKER und SOUTHSIDE CONCERTS, einer von den MIMMI’S selbst geschrieben MIMMI’S/WESER-LABEL-Story, SPRENGSATZ auf dem G8-Gipfel (interessant!), Behinderten, die Punk doof finden und deshalb „Ponk“ gründeten, um nicht mehr mit Punk-Maßstäben gemessen zu werden (ähm… ja nee, is klar), STAATSPUNKROTT-Tourbericht (beschissene Band, haut ab!), Tierrechten, Fußball spielenden PIGS (interessiert doch keine – Achtung, Wortspiel! – Sau), widmen, wovon mich diesmal wesentlich weniger interessierte, als in der #2. Drumherum wieder reichlich Kolumnen (durchwachsen), News, dümmlicher Comic und „Foto-Punk-Story“, Cocktail-Rezept, Leserbriefe, Vorstellungen der Bands der Heft-CD, Konzertberichte, -termine und DIE EINSAMEN STINKTIERE in der Rubrik für unterbewertete D-Punk-Platten (gefällt mir sehr gut). Die „Reviews“ allerdings habe ich mir diesmal so gut wie gar nicht erst angesehen, zu unkritisch waren sie mir in den letzten Ausgaben. Warum nicht gleich Preis und NIX-GUT-Katalognr. daneben schreiben? Gibt’s inkl. hässlichem Poster für 3,- Flocken beim Bahnhofsdealer.

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