(www.oitheprint.at)
Vom Cover der Jubiläums-Ausgabe der österreichischen Fanzine-Institution lächeln mich die KASSIERER mit ihren verbesserten Gehirnen an, denen ein Spezial mit Interview gewidmet wird, inkl. Worten von Labelboss Rüdiger Thomas – sehr schön. An weiterem Inhalt werden die slowakische Oi!-Band CENZURA, die Ösi-Ska-Band DIE KEULEN, die deutschen Punkrocker THE HIGGINS, die Band PFLANZER, die mit üblen Fascho-Coverversionen ihrer Songs zu kämpfen hat, Doku-Filmer Daniel Schweizer („White Terror“, Skinhead Attitude“ etc.), die türkische (!) Skinhead-Szene (interessant), Offbeat-Legende LYNN TAITT und das Label CONTRA RECORDS (klasse!) vorgestellt, die FORBIDDEN KINGS (neue Band von ex-PROLLIGANS, sympathisch), die US-Oi!-Legende THE PRESS und die Wiener Punkrock-Pioniere DIE BÖSLINGE werden ausgequetscht. Die GUMBLES steuern einen Studiobericht von den Aufnahmen zu ihrem neuen Album bei, OHL-Sänger Deutscher W. kommentiert den just auf SUNNY BASTARDS erschienenen Tribut-Sampler „Waffenbrüder“ und Phil von STOMER 98 und den TEMPLARS darf diesmal mit seiner Plattensammlung protzen. Sehr gefreut hat mich die D.R.I.-Retrospektive, klasse Band mit genialen vier ersten Alben und eher untypisch für ein Skinhead-Zine. Der Bomml war außerdem investigativ dem Rotlicht-Milieu auf der Spur und berichtet über dessen Anfänge, außerdem lässt er die Ausgaben 06 bis 10 des OTP Revue passieren. Neben einer kritischen Kolumne über die Szene und ihre Veröffentlichungen gibt’s die üblichen Platten-, Zine- etc. Kritiken sowie eine witzige, weil wahre Polemik über die unterschiedliche Denke von Männlein und Weiblein, die allerdings irgendwo aus dem Netz gefischt worden sein dürfte. Bei derlei Inhalten stört es mich dann doch ein wenig, dass bei keinem der Artikel ein Autor angegeben oder bei Fremdinhalten wenigstens darauf verwiesen wird, dass diese aus fremder Feder stammen. Außerdem verstehe ich nach wie vor nicht, weshalb sich einerseits über rechtsoffene Scheiße in der Szene ausgekotzt wird, entsprechende Tonträger und Zines aber nicht als solche bezeichnet und/oder gar für gut befunden werden. Etwas mehr Konsequenz würde dem OTP hier sicherlich gut zu Gesicht stehen. Ansonsten aber Glückwunsch zum Jubiläum und einer Ausgabe, die trotz dessen ohne nervige Selbstbeweihräucherung oder dergleichen auskommt und wieder voll auf interessante, abwechslungsreiche Inhalte setzt. Dann mal auf die nächsten 25! Kost’ 1,50 € „Schutzgebühr“. Günni