Günnis Reviews

Autor: Günni (page 67 of 104)

V.A. – DRUSHB ANTIFA – FIGHT LOCAL RESIST GLOBAL CD

(www.true-rebel-records.com)

Immer wieder hört man von ganz übler Scheiße, die in der ehemaligen Sowjetunion abgeht: Ausgerechnet im Staat, der seinerzeit bei der zum Glück erfolgreichen Bekämpfung Hitlers und seiner verbrecherischen Nazi-Schergen die meisten Opfer der Alliierten zu beklagen hatte, ermorden hirnverbrannte Neonazis Menschen, die nicht in ihr abartiges Weltbild passen und verbreiten ein Klima von Schrecken und Einschüchterung. Aus diesem Grunde veröffentlichte das engagierte Hamburger Label True Rebel Records diesen Solidaritäts-Sampler, der mit satten 22 Songs und über einer Stunde Spielzeit vollgepackt ist mit vornehmlich deutschen und russischen Bands aus dem Punk-, Oi!- und Hardcore-Bereich. An für uns vermutlich bekannteren Namen beteiligten sich u.a. WHAT WE FEEL, LOIKAEMIE, STAGE BOTTLES, EIGHT BALLS, SMALL TOWN RIOT, SS-KALIERT, JESUS SKINS und SMEGMA und setzen damit unmissverständliche Zeichen. Und auch musikalisch kann sich dieser Sampler hören lassen, er enthält einige astreine, kämpferische Hymnen, ein paar Obskuritäten und andere Musikrichtungen sorgen für Abwechslung und die eine oder andere russische Band lässt sich natürlich ebenfalls für sich entdecken. Mit diesem Sampler soll allerdings nicht nur auf die beschissene Situation in Russland hingewiesen, sondern auch Geld für die Freunde vor Ort erwirtschaftet werden, weshalb ich hiermit dazu aufrufe, die CD zu ordern. Sie befindet sich im Vertrieb von Broken Silence, kann aber auch direkt bei True Rebel Records per E-Mail an chef@true-rebel-records.com oder frankiertem Rückumschlag an True Rebel Store, Große Bergstraße 193, 22767 Hamburg für 10,- EUR bestellt werden. Das Booklet enthält einen Infotext zum Hintergrund des Samplers in drei Sprachen. Definitiv eine unterstützungswerte Aktion. 1. Günni

BILLY RÜCKWÄRTS – IM MÄRCHENWALD CD

(www.billyrueckwaerts.de)

Gnadenlos Crazy-United-inkompatibles Zeug, das mir hier auf einer vier Songs umfassenden Vorab-CD dieser seltsamen Studentencombo vorliegt. Irgendwie ganz seltsame, alternative, deutsche Folklieder oder sowas mit Mandoline, Akkordeon etc., das ich gar nicht näher typisieren kann. Ziemlich nichtssagend und harmlos. Dafür hat man aber gleich eine knapp eineinhalbseitige Bandbiografie beigelegt. Kann ich nichts mit anfangen und das wird vermutlich auch keiner unserer Leser. Keine Ahnung, wie sich das hierher verirrt hat. Vier Songs in 15 Minuten. Ohne Wertung. Günni

SMALL TOWN RIOT – SUICIDAL LIFESTYLE CD

(www.true-rebel-records.com) / (www.myspace.com/smalltownriothamburg)

Nach dem großartigen “Selftitled”-Album von vor zwei Jahren legen SMALL TOWN RIOT aus Hamburg und Umgebung ihren dritten, nach einem Zitat von ICE-T (!) betitelten Longplayer nach. Die Songs erscheinen nach dem ersten Hören etwas weniger abwechslungsreich, dafür poppiger als auf dem Vorgänger, sie gehen SOFORT ins Ohr und setzen sich dort fest. Selten eine so dermaßen eingängige und dabei trotzdem nicht glatt polierte Punkplatte gehört. Bei näherer Auseinandersetzung mit den lesenswerten, diesmal ausschließlich englischen Texten wird allerdings schnell deutlich, dass die teils fröhlichen Melodien der Untermalung von fatalistischen, verzweifelten, nachdenklichen Inhalten dienen, die der eigenen Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit und Widersprüchlichkeit selbstkritisch Ausdruck verleihen. Also quasi „gute Mine zum bösen Spiel“, wenn man so will. Mit „Bad Taste In Our Big Mouth“ hat es dann auch ein ziemlich hardcorelastiger Song auf die Platte geschafft, inkl. einem klasse Refrain. Ab diesem Punkt wird das Album wütender und angepisster bzw. auch musikalisch „ernster“ und härter. Ein ganz großes Plus der Band ist immer noch der Wechselgesang zwischen Gitarrist Norman und Drummer Timo, die sich nach wie vor ganz hervorragend ergänzen. Man beherrscht melodischen Gesang ebenso wie die Kelle Dreck und Aggression. Einer der größten Ohrwürmer dürfte „Cry Out“ sein, ein melancholisch angehauchter Song mit Hitgarantie. Beim ruhigen „Meaning Of Life“ kann Norman mal so richtig zeigen, was für ein überaus fähiger Sänger er ist, denn der steht hier im Vordergrund. „Falling Apart“ wiederum ist eine rasante Melodic-HC-Nummer geworden, die mich an den Sound von den SATANIC SURFERS oder VENERA erinnert. Bassist Rock’n’Rolf, der noch auf „Selftitled“ den Viersaiter bediente, wurde übrigens kurz nach Veröffentlichung jenes Albums durch Heiko Billy ersetzt, so dass die Band auch in dieser Besetzung längst ein eingespieltes Team ist. SMALL TOWN RIOT haben es mit „Suicidal Lifestyle“ erneut geschafft, ein Album mit verdammt hoher Hitdichte und ohne einen einzigen Ausfall zu veröffentlichen, so dass ich gar nicht anders kann, als die Höchstnote zu zücken. Zu bemängeln ist lediglich die kurze Spielzeit, zumal ich weiß, dass man noch einige Hits auf Vorrat hat, die darauf brennen, endlich veröffentlicht zu werden. Im schicken Booklet gibt’s alle Texte und viele Fotos und das Cover ist auch wieder ein echter Hingucker geworden. Schönes Ding, Jungs! 13 Songs in 39 Minuten. 1. Günni

DATENSTAU – GIFT-EP CD-R

(www.datenstau.net)

Die „Gift-EP“ dieser Band aus Mittelreidenbach (woher?) ist einfach eine CD-R mit den vier Songs, die kostenlos auf der Website der Band heruntergeladen werden können. Und das solltet ihr evtl. wirklich mal tun, denn die Songs im gut abgemischten und der Band gut zu Gesicht stehendem Lo-Fi-Soundgewand überzeugen mit rauerem, melodischen Punkrock in englischer Sprache und einigen ohrwurmverdächtigen Momenten. Das Tempo wird auch gern mal etwas angezogen, was ebenfalls gut rüberkommt. Und Gitarre spielen kann man definitiv, wie z.B. das Solo in „Won’t find a tear“ beweist. Bei „Tonight“ hingegen sticht der Gesang heraus, wenn er aggressiver wird. Wer Bands wie z.B. SMALL TOWN RIOT mag, wird bestimmt auch hieran Gefallen finden. Gebt der Band eine Chance! Vier Songs in 13 Minuten. 2. Günni

OIRE MUTTER – MUTTERTAG Demo-CD

(www.oiremutter.de)

Ehemalige Mitglieder von NON CONFORM, RAUSCHANGRIFF und FLUTWELLE gründeten zusammen mit einem gewissen Chris an Gesang und Gitarre diese deutschsprachige Oi!-Band, die nun eine Demo-CD fertiggestellt hat. Stampfende Midtempo-Songs mit Ufta-Drums und Klischeetexen. Aufhorchen lässt aber „Geschichten aus der Kurve“, der bereits auf einem Ultras-Soli-Sampler zu hören war, sich gegen Faschos und Bullen in der Fußball-Fankurve ausspricht und mit einem „Fußballfans sind keine Verbrecher“-Schlachtgesang endet. Gar nicht schlecht. Ansonsten ist das aber alles noch ziemlich unspektakulär, aber irgendwie sympathisch. Wer Lust verspürt, unaufgeregten Rumpel-Oi! mit einem gewissen textlichen Niveau anzutesten, bei dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, kann ja mal reinhören. Für eine Bewertung ist es gerade im Vergleich mit ausgereifteren Produktionen glaube ich noch etwas zu früh, gute Ansätze sind aber erkennbar. Sieben Songs + Intro in 19 Minuten. Günni

OUTSIDERS JOY – YES WE CAN CD

(www.outsidersjoy.de) / (www.punk.de)

Genial! Nach seinerzeit WTZ gibt es mit den Kölnern OUTSIDERS JOY eine weitere Satire-Band, die deutsche Punk-Klischees aufs Korn nimmt. Ging es bei WTZ um die Imitation 80er-HC-Punks, schlüpft diese Band in die Rolle eines debilen Trios, das 15 Jahre zu spät (so lange gibt es die fiktive Band angeblich schon) mit einer miesen WIZO-Kopie versucht, Mittelklasse-Kidpunks zu erreichen. Dabei wird zu sanften Lala-Kindermelodien und mit ekligem Fistelgesang gegen Nazis, CDU und Bullen gesungen („Lieder gegen Bullen können nie schaden, solang die Bullen nicht in ihrem Blut baden“) und dabei herrlich die nicht vorhandene Authentizität und Credibility persifliert. Ganz großes Kino sind die sperrigen Texte, die unsicher zwischen Möchtegern-Radikalität, peinlichem Humor und bemühter politischer Korrektheit umhereiern, sich in Widersprüchen verlieren und krampfhaft in Strophen und Refrains gepresst werden: „Doch für ’ne Frau siehst du merkwürdig aus, besonders schön bist du nicht. Ich schäme mich noch mehr, eine Kartoffel zu sein, denn du repräsentierst Deutschland auch mit deinem Gesicht. Angela, ich will ja nicht oberflächlich sein, ich will nur deine Politik und deinen Charakter verurteilen“ aus dem Knaller „Angela“. Genial daneben auch das unbeholfene, undifferenzierte ONKELZ-Bashing in „Punkrockseil“: „Ich kann nicht mit dir schlafen, weil du BÖHSE ONKELZ hörst, das macht mich kein bisschen geil. Ich sehe rot und das geht nicht gut aus für dich, ich erwürge dich mit meinem Punkrockseil.“ Im gleichen Atemzug werden noch FREI.WILD, STÖRKRAFT und LANDSER erwähnt, da weißte Bescheid. Der Song „Guido Westerwelle“ ist ein schönes Beispiel für krampfhaft (un)lustige Homophobie auf Grundschulniveau, ausgerechnet von einer Kölner Band vorgetragen ein weiteres Highlight der CD. Natürlich gibt man sich auch szenekritisch und behandelt solche Aufregerthemen wie „Nix Gut“ („Ich will lieber arbeitslos sein, als einen Job zu haben, den es nur aufgrund von Kooperationen mit Rechten gibt, selbst wenn ich behindert wär“) – ganz große Lyrik! Auch fürs Herz ist was dabei und bedeutungsschwangere Titel wie „Nelken in weiß“ kehren die düstere Seite der Band nach außen – haha. Ein weiteres Standardthema, das nicht fehlen darf, ist die Religionskritik: „Ist es Gott, der einfach zulässt, dass Menschen Menschen töten, weil der eine falsch der andere richtig glaubt?“ Ähnlich kritisch und betroffen geht es schier endlos erscheinende 47 Minuten lang, wobei natürlich eine hochkitschige Ballade inkl. Klaviergeklimper und neben der Spur liegendem Gesang („Unglückliche Liebe“) nicht fehlen darf – für die 14-jährigen Mädels im Publikum, an die man sich vermutlich doppelt so alt ranzuschmeißen versucht. Gegen Ende wird noch einmal ein echtes Feuerwerk gezündet – denn englisch kann man ja auch, wie zuvor schon in „Yes We Can“ bewiesen („Yes we can if we are united destroy everything which is evil-minded“)! „Why do you listen“ fragt in ebenfalls derbstem Schulenglisch „Why do you listen to our songs if you don’t like them?“ und für alle Deutschpunk-Puristen wird der Song sicherheitshalber und schlecht versteckt als „Hidden track“ in einer übersetzten Version dargeboten! Auf sowas muss man erst mal kommen! Generell kommt immer, wenn man denkt, „schlimmer geht’s nicht mehr“, der nächste Song, der einen Lügen straft. Dass der Sänger dabei immer öfter klingt, als würde er gleich einschlafen, erhöht den Spaßfaktor ebenso zusätzlich wie das stets leicht nasale, schiefe Gequäke, das offensichtlich eine Parodie WIZO-Axels darstellen soll. „Mein Auto hat ein Nazi-Radar mit dem wird jede rechte Gesinnung aufgetan, dann schaltet sich von selbst die Automatik ein und jeder Nazi wird überfahren.“ (aus „Nazi-Radar“). Wie auch bei WTZ hat man sich eigens eine Bandhistorie ausgedacht: So war man angeblich früher bei Nix Gut (nur im Vertrieb!) und landete später auf dem – wer hätte es geahnt – WIZO-Label Hulk Räckorz… Das schlecht gezeichnete Klischeecover inkl. Astra-Pulle rundet ebenso wie der grammatikalisch falsch geschriebene Bandname das Gesamtbild ab, die Texte kann man im Booklet nachlesen und sich kaputtlachen. 17 Songs lang Verarsche vom feinsten, wenn auch verglichen mit WTZ ziemlich offensichtlich. Bin trotzdem gespannt, wie viele drauf hereinfallen werden… 1. Günni

DOWN BY THE KÖTTELBECKE – SO LANGE ES GEHT Mini-LP/-CD

(www.downbythekoettelbecke.de)

Die erste HASS-LP ist Kult. Über das was danach kam, kann man geteilter Meinung sein, mir gefällt’s nicht sonderlich. Was nun wiederum nach HASS kommt, ist die Band mit dem seltsamen Namen DOWN BY THE KÖTTELBECKE, die zu drei Vierteln aus ex-HASS-Mitgliedern inkl. Peter Blümer an Gitarre und Gesang besteht, lediglich der Schlagwerker ist ein „frischer“ Mann. Deren aktuelle Mini-CD habe ich jetzt vorliegen, die sich musikalisch zwischen punkigen und rockigen Klängen bewegt. Wie sagt der Infowisch? „Melodiöser und komplexer. Weniger Pogo, aber dafür mit mehr Gitarrensolo.“ Komplex ist hier zwar nix, die letzte Zeile kann ich aber bestätigen. Aber was zur Hölle sind das bitte für Texte? Geht gleich los mit „Ich bin von Gott gesegnet“ in der lokalpatriotischen Ruhrpotthymne „Pottsau“. Im Song „Nicht auf mein Schiff“ wird von der Sintflut und der Arche Noah gesungen, auf die man zwar den Papst, nicht aber Nazis mitnehmen würde. In „So lange es geht“ heißt es „Ich lese das Buch, das uns den Weg beschreibt“. In diesem Kontext erscheinen auch die Fischgräten und zahlreichen Kruzifixe im Booklet etwas befremdlich. Hat man im Hause HASS plötzlich die „Erleuchtung“ erlangt? Mit solch religiösem Quatsch wäre die Band vielleicht auf dem nächsten Festival irgendwelcher „Jesus Freaks“-Trottel gut aufgehoben, nicht aber bei Crazy United. Davon mal abgesehen ist die Mucke teilweise zum Einschlafen lahmarschig und textlich auch abseits christlicher Rhetorik ziemlich ungeil. Die Songs gibt es übrigens auch als 12“-Mini-LP, während die CD mit der „extended version“ (oho!) des Songs „Silver Surfer“ aber einen Bonus-Track enthält. Was dieser Blödsinn soll, frage ich mich aber erst gar nicht mehr. Sieben Songs in 23 Minuten. 5. Günni

USE TO ABUSE – GRATIS-CD

(www.usetoabuse.com) / (www.punk.de)

14-Song-Best-Of-CD im Pappschuber der bayrischen Punk’n’Roller, die auf 5.000 Exemplare limitiert wurde und gratis Bestellungen bei www.punk.de beiliegt. Die Songs stammen von vier Veröffentlichungen seit 2001 und kommen gut rüber. Englischsprachige Songs, mal melodischer, mal dreckiger, mal punkiger, mal rockiger, abwechslungsreich und mit Wiedererkennungswert, zudem knackig produziert. Beim abschließenden Intrumental „Bahia Mexicana“ erklingen gar folkloristische Töne. Gefällt mir. Kommt allerdings ohne jegliche weitere Info, Booklet o.ä., aber einem geschenkten Gaul guckt man bekanntlich nicht in den Arsch, weshalb ich mich auch einer Schulnoten-Bewertung enthalte. 14 Songs in 34 Minuten. Günni

UNGUNST – ENTARTETE MUSIK CD

(www.ungunst.com)

Die hessische UNGUNST gibt es nun auch schon 15 Jahre und legt mit „Entartete Musik“ ihr neues Album vor. Die Band spielt Hardcore-Punk mit deutschen Texten, sägender Gitarre und aggressivem Gesang. Dass sie mittlerweile auch nicht mehr die Jüngsten sind, merkt man den durchdachten, auf den Punkt gebrachten Texten deutlich an, die auf unpeinliche Weise sowohl von System- und Gesellschaftskritik als auch von Persönlichem handeln (ja, ich weiß, diese Inhaltsangabe trifft auf x Punkplatten zu…). Heraus stechen insbesondere mein Lieblingssong der Scheibe, „Fred“, über einen verstorbenen Freund, der in wenigen, wohlgewählten Worten den Moment des Abschieds beschreibt, „Fast schon ein Sauflied“, das sich unaufdringlich, aber kritisch mit Alkoholkonsum auseinandersetzt („Verdrängen von Gefühlen und der Persönlichkeit, um allen zu gefallen im Club der Oberflächlichkeit“) und „Papierkrieg“ mit seinen gesprochenen Strophen, die mich positiv an …BUT ALIVE erinnern. Lediglich „Das Messer im Rücken“ fällt da mit seiner sperrigen Betroffenheitslyrik etwas ab („Bomben auf Menschen abzuwerfen ist nicht kriminell, sondern dagegen zu protestieren“). Die Musik dazu ist geradlinig und aufs Nötigste reduziert, variiert aber hier und da im Tempo. Ein Gespür für Melodien haben UNGUNST nicht unbedingt, wodurch manch leicht melodischer Gesangsansatz etwas schief klingt. Ist also nicht so 100%ig Meins, aber auch weit vom „Deutschpunk“-Sumpf entfernt. Die Scheibe ist eine Eigenproduktion, aber anständig abgemischt und der Gesang gut verständlich. Trotzdem kann man alle Texte im Booklet nachlesen. Zwölf Songs + Intro in 36 Minuten. 3. Günni

DIE DÖDELSÄCKE – CRASHTEST ’89 CD

(www.punk.de) / (www.doedelsaecke.de)

DIE DÖDELSÄCKE aus dem Ruhrpott melden sich nach dem vor vier Jahren veröffentlichten, durchaus gelungenen „Herrengedeck“ mit ihrem dritten Album zurück, dessen gewohnte Mischung aus deutschsprachigem Punkrock mit Folkeinflüssen sich deutlich zugunsten des schottischen Folkanteils verschoben hat. Stärker als zuvor frönt die achtköpfige Band hier Instrumenten wie Dudelsack, Mandoline und Blechflöte und fährt damit ziemlich gut. Neben dem Intro basieren drei weitere Stücke auf traditionellem Liedgut. Trotzdem ist aus dieser Melange kein uninspirierter REAL-MCKENZIES-Abklatsch oder sowas geworden, denn dafür sind die DÖDELSÄCKE erfreulicherweise zu eigenständig. Passend zur lebensfrohen Musik dreht es sich textlich viel ums feuchtfröhliche Feiern und anderes Spaßiges, eindeutig im Vordergrund steht hier aber die musikalische Untermalung, die viel Spaß macht und zudem etwas besser als der Vorgänger produziert wurde. Dem traurigerweise verstorbenen ehemaligen Dudelsackspieler Niko MacMohr wurde der letzte Song gewidmet, natürlich auch auf typisch lebensbejahende Weise. Mit ihrem Konzept dürften DIE DÖDELSÄCKE in Deutschland einzigartig sein, weshalb ich allen Highlandern rate, hier mal hereinzuhören. Würde die Band auch sehr gern mal live sehen, wäre bestimmt ’ne klasse Party! Das Booklet wurde schön gestaltet und enthält die Songtexte. 14 Songs + Intro in 42 Minuten. 2-. Günni

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