Pierre von FLEAS AND LICE feierte mit diesem wie Lobusch-üblich nur ‘nen schlappen Fünfer kostenden Konzert seinen Geburtstag, die verflohten und verlausten Holländer machten den Anfang in einer derbe vollen Hütte. Schepperiger Hardcore-Punk mit männlichem wie weiblichem Gesang. Kam sehr gut an und hat auch live immer was, wenn’s auch nicht 100%ig meins ist. Ich suchte irgendwann einen Ausweg aus dem Gedrängel und zog es vor, bei noch halbwegs angenehmen Temperaturen vor der Tür mit Bekannten zu quatschen. Jedes Mal, wenn die Tür aufging, drang ein schwüler Wärmeschwall mit nach draußen, drinnen tropfte quasi bereits der Schweiß von der Decke.

Anschließend musste die aufgeheizte Menge allerdings einen Downer in Form der lokalen Crust-Coreler von INSTINCT OF SURVIVAL über sich ergehen lassen und der Platz vor der Bühne wurde wesentlich übersichtlicher. Das, was sie macht, macht die Band bestimmt nicht schlecht und ich versuche auch jedes Mal, dem Ganzen etwas abgewinnen zu können, aber es sollte mir auch an diesem Tag nicht gelingen. Schleppender Crust-Sound mit Gebrülle, ein einziger, monotoner Soundbrei… puh, da muss selbst ich passen. Der eine oder andere ungehaltene Kommentar anderer Konzertbesucher drang zu meinen Ohren, aber ein paar Unerschrockene hatten trotzdem ihren Spaß am Auftritt.

Irgendwann dann aber endlich der eigentliche Grund meines Erscheinens: RUNNIN‘ RIOT aus Belfast! Vor x Jahren mal live gesehen und als ziemlich gut in Erinnerung habend, freute ich mich doch sehr auf ein Wiedersehen – und wurde keinesfalls enttäuscht. Knackiger, aggressiver Oi!-Punk in Landessprache, schnörkellos und 100%ig authentisch. Der Sänger fegte in Mönchsrobe über die kleine Bühne und war darunter bestimmt am Transpirieren wie die Sau. Der Funke sprang sofort über und neben den eigenen Songs machten auch die Coverversionen u.a. von TWISTED SISTER, „We Are Not Gonna Take It“, mächtig Laune. Total geiler Auftritt und sehr schöner Abschluss einen lohnenden Konzertabends!