Nach langer Zeit mal wieder auf ein Psychobilly-Konzert ging’s kürzlich an einem Freitagabend, genauer: am Freitagabend nach dem denkwürdigen HVV-Abschiedssaufen, wo ordentlich vorgeglüht wurde, um den ÖPNV gebührend in seine alkoholfreie Zukunft zu verabschieden. Aus einer S-Bahn voller völlig durchdrehender, grölender, feiernder und stockbesoffener Menschenmassen direkt in einen nur äußerst spärlich gefüllten Club mit recht teurem Bier und wenigem, was auf eine bevorstehende Rock’n’Roll-Party hindeuten würde, erwies sich aber als ziemliche Euphoriebremse und die deutschen THE WRECK KINGS wurden größtenteils ignoriert, obwohl sie ihre Sache ziemlich gut machten. Sicherlich nicht unbedingt sonderlich eigenständig, aber echt ok und mit Spielfreude. Mir gefiel’s jedenfalls, aber die Band tat mir schon ein bisschen leid.

Zu SPELLBOUND füllte sich die Bude aber deutlich und die Iren bliesen so einiges weg! Ich kannte die Band vorher überhaupt nicht, wurde aber von Top-Musikern, die Spitzensongs zelebrierten, schnell überzeugt. Gecovert wurde übrigens „Whiplash“ von METALLICA (!) in einer arschgeilen Version, ’ne sehr feine Surfsound-Einlage gab’s auch und generell sprühte die Band nicht nur vor Spielfreude, sondern auch vor Kreativität. Sehr geil und mit ’ner ganz eigenen Note. Klasse! Ein paar Mädels tanzten, ich bewegte mich ’n bischn, der Großteil zog es aber vor, die Band relativ bewegungsarm und aus sicherer Entfernung zu begutachten.

Gekostet hatte der Spaß ’nen Zehner, was ok war. Das Drumherum ist mir aber eigentlich bischn zu teuer und m Zusammenhang mit der gedämpften Stimmung habe ich mich daran erinnert, warum ich, von der Bandauswahl einmal abgesehen, so selten in den Indra-Club gehe.