Es ist endlich an der Zeit, vom vergangenen Wochenende, genauer: dessen Samstag zu berichten und einmal mehr die famosen EIGHT BALLS zu würdigen und zu feiern. Diese bliesen für ’nen schlappen Fünfer im sympathischen Hamburger Skorbut zum Pubgig-Angriff und fast alle kamen, bis man innerhalb der Lokalität quasi keinen Schritt mehr vor den anderen setzen konnte. Optimale Bedingungen für ein intensives Konzert vor heimischer Kulisse, auf enger Minibühne und vor einem sich stapelnden, feierwütigen Mob. Da Gitarrist Mücke studienbedingt zurzeit in Afrika weilt, übernahm kurzerhand Ladde, „Sänger“/Bassist von IN VINO VERITAS, die Rhythmusklampfe. Ob das gut geht? Na, und ob. Die Band feuerte eine proletarische Oi!-Punk-Attacke nach der anderen in die verschwitzten Reihen, den nach eigenen Bekunden noch vom Vortag vorhandenen Kater merkte man ihnen zu keiner Sekunde an. Alle waren 1a drauf, hochmotiviert, Sänger Pierre wie immer ein spitzenmäßiger, aufgedrehter Entertainer und Aushilfs-Gitarrero Ladde so sicher an seinem ungewohnten Instrument, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Von sämtlichen Veröffentlichungen hagelte es Hit an Hit und nach ein paar Songs gab es kein Halten mehr und der Laden war gut in Bewegung. Frenetisch wurden die Texte mitgegrölt, die Fäuste geballt und sich verausgabt. Schon vom Rumstehen war man schweißgebadet, so aufgeladen war die Atmosphäre. Die wie immer grandiose Auswahl an Coverversionen, diesmal von SOCIAL DISTORTION („When She Begins“ mit deutschem Text), MISFITS („Skulls“) und SLIME („1,7 Promille-Blues“), rundete das starke Set ab und bereitete auch Ladde keine Probleme. „Alles für die Firma“ wurde gleich zweimal gespielt und bedingungslos abgefeiert. Die EIGHT BALLS waren, sind und bleiben Deutschlands beste Oi!-Punk-Band, gegen die zurzeit einfach sämtliche anderen Vertreter gnadenlos abkacken. Endgenial vom ersten bis zum letzten Akkord. Ich habe mich hinterher bei jedem Bandmitglied persönlich dafür entschuldigt, mich wegen eines frischen Beintattoos diesmal eher am Rande aufgehalten zu haben und nicht völlig ausgerastet zu sein – alles andere wäre eine Beleidigung gewesen. „Wir sind die Punks aus der Arbeiterklasse und wir halten zusammen, weil wir euch hassen!“