Vergangenes Wochenende am Freitag ging’s dann mal wieder in die Wedeler Villa, wo eigentlich Unholy Handjob, Inside Job und Kein Hass Da spielen sollten. Wie vorher schon bekannt war, fielen Unholy Handjob aus, was aber nicht bekannt war: irgendwie wurden zwei Konzerte zusammengelegt, so dass vor Inside Job und Kein Hass noch drei andere Bands spielten. Dementsprechend früher ging’s los, wobei ich die erste Band verpasst hab. Die zweite waren dann ein paar Metal-Kiddies, die ihren ersten Auftritt hatten, inkl. Mamas und Papas vor der Bühne. Ihre Instrumente beherrschten sie durchaus respektabel, aber die Mucke war so’n modernes Zeugs, mit dem ich nix anfangen kann. Thrashig, ohne richtig loszubrettern, dass es einen mitreißen würde, und mit so Emo-Gesangseinlagen zwischen dem Gebrülle und Gegrunze. Naja. Schlimmer noch war die folgende Band, die mehr Pop-Rock oder so spielte und sich „Fast berühmt“ nannte. Unerträglich und mit vermeintlich lustigen Spielchen, die das Publikum mit einbeziehen sollte. Jemand wurde ausgewählt, der zwischen den Songs per Würfel den nächsten Song bestimmen sollte, die Wahl fiel ausgerechnet auf Ladde… ich verbrachte die Zeit lieber mit Klönschnack und wartete auf Inside Job, eine HC-Band, die wohl auch einen ihrer ersten Auftritte hatte. Haben aber auch schon ’ne 7″ draußen. Fing recht vielversprechend an, anfangs hatten die Songs auch noch kurze Gitarrensoli etc., worauf mit zunehmender Spielzeit und Geschwindigkeit aber irgendwann ganz verzichtet wurde. Schnörkelloses, blitzschnelles Geballer und die Band war sich nicht immer ganz einig, wie die Songs gespielt werden sollten. Dem energiegeladenen Sänger ging das tierisch auf den Sack und wie er seine Band bepöbelte, sich schlug und wälzte, war sicherlich etwa aufgesetzt, man wusste aber nicht, wieviel davon, so dass die Show etwas Unberechenbares, Gefährliches bekam. Am Schluss gab’s einen Strauß Coverversionen von Negative Approach, Black Flag usw., war echt nicht schlecht. Dann hieß es aber irgendwann Bühne frei für Kein Hass Da um Karl Nagel, Bad-Brains-Coverversionen auf deutsch und mit ganz eigener Note. Hatte die ja erst kürzlich im Molotow gesehen, aber auch dieser Gig war wieder genial. Karl Nagel bewies einmal mehr, dass er ein klasse Entertainer ist, ging aber glaub ich im größeren Molotow, wo er trotz verhältnismäßig wenig Publikums den Raum voll für sich vereinnahmte, noch bischn mehr ab. Leider war sein Gesang anfangs etwas leise abgemischt, aber das gab sich mit der Zeit. Ein umfangreicher Zugabenblock wurde eingefordert und gegeben, sehr geile Scheiße. Irgendwann entließ man aber Karl und seine Band, womit ein interessanter, angenehmer Abend in der Villa mit sehr gemischtem Publikum sein gutes Ende nahm.