wwk + argh fuck kill + disillusioned motherfuckers @lobusch, hamburg, 06.12.2013Nachdem wir mit den MOTHERFUCKERS seit einigen Wochen in der Lobusch unseren Proberaum gefunden haben, sollten wir am Nikolausabend endlich auch einmal dort vor Publikum auftreten – als Vorband von ARGH FUCK KILL, die wie wir aus Hamburg kommen, und den Franken von WWK. Ein Abend im Zeichen des Hardcore-Punks also. Mike kümmerte sich nicht nur um die zweite Klampfe von uns, sondern sorgte auch für den guten Ton des Abends, womit ich den Sound meine. Für uns wurd’s Dezember-Gig-typisch mal wieder alles andere als pannenarm, was damit begann, dass das getestete Intro von CD partout nicht lief, als wir wartend auf der Bühne standen und dumm aus der Wäsche guckten. Also ohne Intro ab dafür und durchs Set geprügelt. Das Publikum war absolut fantastisch: der Laden war voll und die Leute hatten richtig Bock aufs Konzert, gingen vom ersten Ton an ab und mit – besser kann man’s sich als erste Band nicht wünschen. Leider riss Kai bei „Victim of Socialisation“ eine Saite, also den Song mit nur einer Klampfe und Hängen + Würgen zu Ende gebracht. Der kluge Motherfucker sorgt vor und so hatte Kai bereits eine Ersatzklampfe bereitstehen. Dass er auch dort in einem Anfall unterbewussten Vandalismus‘ nur kurze Zeit später die nächste Saite schredderte, war jedoch nicht geplant. Die letzten beiden Songs zogen wir improvisiert durch, doch für die geforderte Zugabe langte es nicht mehr und wir mussten abbrechen. So oder so war’s aber vom Zuspruch her wohl unser bisher bester Gig, unsere Bühnenleistung hingegen holperte hier und da und die Pannen nervten, uns jedoch weit mehr als das Publikum, insofern können wir unterm Strich zufrieden sein. ARGH FUCK KILL stehen noch ganz am Anfang und hatten bisher erst eine Handvoll Gigs, lieferten jedoch einen sehr energetischen, kaltschnäuzig-souveränen und voll und ganz überzeugenden Auftritt auf die altehrwürdigen Lobuschbretter. Geradliniger, derber Hardcore-Punk, bei dem mir besonders das punktgenaue „supertighte“ Schlagzeugspiel auffiel. Shouter Sven versah manch Refrain mittels Effektgerät mit einem Hall, was ebenfalls angenehm an alte ‘80er-Genrekost erinnerte. Geiler Gig und die Band sollte man unbedingt im Auge behalten. WWK fanden dann ein bereits sehr gut aufgepeitschtes Publikum vor und schmetterten einen Hassbatzen nach dem anderen in die Meute. Nicht allein aufgrund der Bass/Gesang-Doppelbelastung rang mir die Kondition des Frontmanns Respekt ab. Auch hier die pure Spielfreude und am Ende eine Zugabe nach der anderen, als hätte der Abend noch ewig so weitergehen können. Spitzenstimmung, kein Ärger, alles bestens. Und trotzdem war ich nach etlichen Stunden im immer verqualmter werdenden und sich immer mehr aufheizenden Laden froh, irgendwann den Heimweg antreten zu können – wofür meine Lady und ich kurzerhand aus dem Fenster sprangen, statt uns elendig lange durch die Menschenmassen zur Tür zu drängeln, und frische Luft aufsogen, die in dieser arschkalten Post-Xaver-Nacht mitverantwortlich dafür sein könnte, das ich mir ‘ne fette Schnodder- und Röchelseuche zuzog. Aber irgendwas ist ja immer. Danke an die Lobusch-Crew für diese geile Auftrittsmöglichkeit und an den bestens aufgelegten Mob!