Nur eine Woche nach dem Rondenbarg-Kneipengig stand mit dem El Dorado auf dem Gaußplatz ein weiterer Wagenplatz auf dem Programm, auch hier nach unserem unter von uns selbstverschuldeten widrigen Umständen stattgefundenen Konzert kurz vor Silvester unser zweiter Gig, und wie auf dem Rondenbarg handelte sich wieder um eine Geburtstagsparty („Disillusioned Motherfuckers are available for childrens’ birthday parties!“) bei freiem Eintritt. Für unserem Drummer Chrischan wurde das zu einer Doppelbelastung, da er mit seiner anderen Band ebenfalls spielte, woraufhin er den Spitznamen Dr. Tentakel verpasst bekam. Aufgrund von Bemühungen um eine gute Nachbarschaft sollte es pünktlich um 20:00 Uhr losgehen, um bis 22:00 Uhr mit beiden Bands durch zu sein. Ein hehres Unterfangen, das so natürlich nicht ganz funktionierte, aber um ca. 20:30 Uhr fingen wir dann tatsächlich an. Auf dem Platz herrschte gute Stimmung, es wurde gegrillt und am Lagerfeuer getrunken, dennoch fand sich eine stattliche Anzahl Hartgesottener in der urigen Platzkneipe ein. Teilweise Bekannte/Freunde, die die zentrale Lage des Gaußplatzes nutzten, um sich erstmalig ein Bild von uns zu machen, teilweise gar bekannte Gesichter vom Auftritt sechs Tage zuvor, die wir offensichtlich nicht nachhaltig vergraulen konnten – das ließ doch schon mal gut an. Wie auch in der Rondenbarg-Kneipe befanden wir uns auf Augenhöhe mit dem Publikum, ein die Unterschiede zwischen Band und Zuschauer negierendes Ambiente also, auf engstem Raum, mehr Unmittelbarkeit geht quasi nicht. Für die frühe Stunde waren Teile der „Gäste“ bereits angenehm ausgelassen, andere beäugten unser Treiben gefühlt kritisch, wir gaben unser Bestes und hatten Spaß. Mit zunehmender Sicherheit geht mir ein solcher Gig zunehmend lockerer von der Hüfte. Ein aus meiner Sicht guter Gig mit den üblichen kleinen Verspielern und Versingern, aber diesmal ohne größere Pannen vor einem sympathischen Publikum. Nach der Umbaupause legte der HAMBURGER ABSCHAUM dann einen großartigen Party-Auftritt aufs Parkett und setzte meinen Hassgesängen viel Witz und Charme in Form seiner eingängigen Songs entgegen. Beim Kettensägeneinsatz wurde in weiser Voraussicht die Tür geöffnet, da ansonsten wohl der Erstickungstod gedroht hätte. Manch Refrain schmetterte ich begeistert mit und hatte mittlerweile genau den richtigen Pegel, um das Konzert optimal genießen zu können. Gitarrist Holli war wieder einmal Blickfang, diesmal nicht aufgrund seines Adams-, sondern seines Insektenkostüms, das bis auf kleine Schlitze am Kopf seines ganzen Körper umhüllte. In mir reifte der Gedanke, beim nächsten DMF-Gig in einem Superheldenkostüm aufzutauchen, beispielsweise dem von Wonder Woman… Dr. Tentakel meisterte die Doppelbelastung ohne erkennbare Ausfallerscheinungen, ich meinen Heimweg nach einiger Fachsimpelei hier und da ebenfalls – und hing die nächste Woche mit ’ner hartnäckigen Erkältung inne Seile… Erneut gilt es, danke zu sagen für die Einladung, Freibier und die gelungene Party, Maggie insbesondere für Organisation und Sound usw. usf. Ihr seid wahre Motherfucker!
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